Die Dodge Viper fühlt sich gut an. Nachtschwarze Kurven, eine tiefgeduckte Motorhaube, das bullige Heck! Und sie ist schnell, wahnsinnig schnell! Die Geschwindigkeit saugt das Fahrzeug förmlich auf die Piste! Das Kreischen der Reifen in der Kurve bohrt sich in seine Ohren, das Heck bricht aus, driftet scheinbar unkontrolliert – und wird im perfekten Moment wieder eingefangen.
Er beschleunigt weiter. Feine Schweißperlen auf seiner Stirn verraten die Anspannung, die ihn fest umklammert. So kurz vorm Ziel darf er nicht überholt werden. Immer wieder kontrolliert er mit kurzen Blicken seinen Verfolger. Der blaue Porsche hängt an ihm, lässt nicht locker. Er kennt die Strecke, hat sie schon hunderte Male bezwungen. Mit Vollgas rast er auf die Haarnadelkurve zu, sein Mund ist staubtrocken! Jetzt! Gas weg – schlagartig die Geschwindigkeit reduzieren! Plötzlich ein brutaler Stoß!
Die Wucht schleudert den Dodge abrupt nach vorn! Der blaue Verfolger klebt an seinem Heck, schiebt ihn unkontrolliert in die viel zu enge Kurve! Die Viper bäumt sich auf, katapultiert krachend über den Fahrbahnrand! Er schreit, wirft den Kopf nach hinten! Sein Fahrzeug überschlägt sich im dröhnenden Tumult, die Räder rotieren mit wilder Geschwindigkeit. Er schließt die Augen, sackt in sich zusammen. Das war‘s, schießt durch sein Hirn! Dann wird es still. Irgendwo bellt leise ein Hund.
„Papa? – Jetzt will ich aber mal das schwarze Auto haben“ schmollt der Kleine. „Na klar, du Rennfahrer!“ antwortet er lächelnd und stellt die beiden Rennautos wieder auf die Carrera-Bahn.